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Dezentrale Fersenbelastung
im Sportschuh bzw. mit Sporteinlagen
Thomas Obens* - Norbert L. Becker#
*Dipl. Phys. Dr. rer.soz.: Privates Institut
für angewandte Biomechanik
#Dr. med.: Orthopädische Praxisgemeinschaft Dr. Becker, Dr. Lingg Wilhelmstr.
134 · 72074Tübingen
ABSTRACT:
Das physiologische Dämpfungsverhalten der Ferse beim Aufsetzen auf den
Untergrund beruht (vereinfacht) auf dem Prinzip der Verdrängung. Das Fersenbein
senkt sich bei Belastung bodenwärts ab und verschiebt die unter dem Calcaneus
befindliche Weichteilstruktur zur Peripherie, die sich ausdehnt. Es ergibt
sich - bei Belastung auf ebenem Grund - unter der Ferse eine halbkugelförmige
Druckverteilung mit maximalem Druck unter dem Fersenbein.
Ist im Schuh der Raum für die Ausdehnung der Ferse zu gering oder wird
dieser Raum durch z.B. zu viel Polster eingeengt bildet sich am Rand ein
Bereich, in dem es zu einem Weichteilstau kommt.
Die Verformung der Fersenstruktur wird im CT bei statischer Belastung
sichtbar; in der Dynamik erfolgt die Analyse mit Hilfe der plataren Druckverteilungsmessung
im Schuh. Eine zu weiche Unterlage nur direkt unter dem Fersenbein führt
dazu, daß der physiologische Mechanismus der Fersenstruktur zur Belastungsreduzierung
nicht wirksam werden kann, es kommt zu einer relativen Überbelastung der
Fersenränder. Diese durch den Schuh bzw. die Einlage bedingte Fehlbelastung
ist abhängig von der Höhe der Belastung und der Härte sowie der Einbettung
und Geometrie des Dämpfungsmaterials.
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